Druckerverteilung per Gruppenrichtlinie die Dritte – diesmal: Group Policy Printers
Nach der Variante die Druckerzuweisung per Skript vorzunehmen nun noch die seit einiger Zeit bestehende Möglichkeit über das Active Directory mit Group Policy Preferences (GPP) Drucker zu verteilen. Hiermit können den Clients/Benutzern sowohl lokale, TCP/IP- als auch freigegebene Netzwerkdrucker zugewiesen werden – und das ganz ohne Skript.
Voraussetzung für die Nutzung von Group Policy Preferences
Bevor man die Zuweisung von Druckern auf diesem Wege durchführen kann müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Clientseitig benötigt man mindestens Windows XP SP2, serverseitig Windows Server 2003 SP1, muß jedoch hier jeweils die zugehörigen Client-Side-Extensions (CSEs) für Nutzung von GPP nachinstallieren; s. Downloads bzw. per WSUS (Updates/Feature Packs).
Ab Windows Server 2008 bzw. Windows 7 sind die GPP CSEs standardmäßig vorhanden.
Druckerverteilung
Die Verteilung eines Netzwerkdruckers an einen Benutzer ist anschließend recht einfach umzusetzen: in der Group Policy Management Console (GPMC) finden wir die Möglichkeit Drucker zu verteilenen unter Einstellungen – Systemsteuerungseinstellungen – Drucker. Anschließend kann man über das Kontextmenü einen neuen Drucker hinzufügen.
Nun haben wir, wie eingangs erwähnt, drei Varianten von Druckern zur Auswahl:
- Freigegebene Drucker
Für auf einem zentralen Printserver freigegebene Drucker muß nur der Freigabepfad hinterlegt werden. Diese Art der Verteilung kann nur auf Benutzer angewandt werden.
- TCP/IP-Drucker
Netzwerk-Drucker, die auf einen lokalen, TCP/IP-Port gemappt werden, benötigen neben den Einstellungen zu Druckernamen, IP-Adresse/DNS-Namen und Portnummer noch den Pfad zu einem freigegeben Drucker, worüber der Druckertreiber bezogen werden kann.
- Lokaler Drucker
Bei der Zuweisung lokal angeschlossener Drucker sind auch Druckername, der gewünschte Anschluß und der Pfad zu einer Druckerfreigabe zwecks Treiberbezug gefragt.
Für alle drei Druckertypen gemein sind:
- Die vier möglichen Aktionen:
Erstellen – Existiert der Drucker noch nicht wird er erstellt, sonst keine Aktion.
Ersetzen – Der Drucker wird komplett entfernt und neu verbunden (sofern die Richtlinie weiterhin angewandt wird).
Aktualisieren – Aktualisierung der in der GPP definierten Einstellungen – alle anderen Einstellungen bleiben im Gegensatz zu „Ersetzen“ erhalten.
Löschen – Entfernen des Druckers. - Die Möglichkeit einen Drucker als Standard-Drucker festzulegen. Wobei für freigegebene Drucker noch die zusätzliche Option besteht, dies nur zu tun, sofern kein lokaler Drucker vorhanden ist; dazu zählen sowohl Drucker an Parallel-, seriellen und USB-Ports als auch an TCP/IP- oder virtuelle Drucker.
- Die Registerkarte „Gemeinsame Optionen“ mit diversen weiteren Optionen. Es kann u.a. festgelegt werden, daß der Drucker wieder entfernt werden soll wenn die Richtlinie nicht mehr angewandt wird (was jedoch zur Entfernung und Neuverbindung des Druckers bei jeder Anmeldung/Computerstart führt -> Aktion: Ersetzen), oder etwa die Druckerzuweisung durch die Zielgruppenaddressierung anhand verschiedenster Kriterien weiter filtern…
Nach Abschluß der Konfiguration, wie üblich, die Richtlinie (ggf. gefiltert durch Sicherheitsgruppen/WMI-Filter) noch mit der Organisationseinheit, in der sich die Benutzer/Computer befinden, verknüpfen – fertig!
Weitere Informationen zu den diversen Einstellungen und deren Auswirkungen sind unter den Links zu finden.
Probleme
Bei der Druckzuweisung an verschiedene Systeme bin ich auf folgende Probleme gestoßen, welche jedoch immer darauf beruhten, daß der benötigte Druckertreiber dem System nicht bekannt war.
Windows Vista:
Der Willkommen-Bildschirm bzw. Richtlinie „Group Policy Printers“ wird übernommen“ hängt (Benutzerrichtlinie)
+ Event ID 6005/6006 Microsoft-Windows-WinLogon
-> Die Point-and-Print-Einschränkungen müssen für Vista müssen angepaßt werden, wenn der Benutzer keine administrativen Berechtigungen hat.
-> Auch muß unter der Registerkarte „Gemeinsame Optionen“ der Punkt „Im Sicherheitskontext des angemeldeten Benutzers ausführen“ aktiviert sein.
Computerstart hängt bei Bitte Warten bzw. Richtlinie „Group Policy Printers“ wird übernommen“ (Computerrichtlinie)
+ Event ID 6005/6006 Microsoft-Windows-WinLogon
-> Die Installation der beiden Hotfixes 973772 und 974226 hat hier geholfen…
Windows 7:
Event-ID 4098 Group Policy Printers – 0x80070bcb Der angegebene Druckertreiber wurde nicht im System gefunden und muss heruntergeladen werden
-> Ähnlich Vista müssen auch unter Windows 7 die Point-and-Print-Einstellungen angepaßt werden.
Downloads:
- Group Policy Preferences (GPP) Client-Side-Extensions (KB943729) für:
Links:
- MS Technet: Group Policy Preferences (GPP)
- MS Technet: Group Policy Preferences (GPP) – Allgemeine Optionen
- MS Technet: Group Policy Preferences (GPP) – lokale Drucker
- MS Technet: Group Policy Preferences (GPP) – TCP/IP Drucker
- MS Technet: Group Policy Preferences (GPP) – freigegebene Drucker
- Microsoft KB973772: Group Policy Preferences stops responding when you try to configure the printer item for printers that use third-party drivers on a Windows Vista or Windows Server 2008-based computer
- Microsoft KB974226: Group Policy Preferences Client-Side Extension Hotfix Rollup
30. November 2010 um 11:23 Uhr - -
Anm. zum Point&Print Problem:
Wenn Sie auf besagten Rechnern folgenden Registry key hinzufügen funktioniert das Verteilen auch von noch nicht bekannten Druckern:
Windows Registry Editor Version 5.00
[HKEY_CURRENT_USERPrintersLegacyPointAndPrint]
„DisableLegacyPointAndPrintAdminSecurityWarning“=dword:00000001
Dies können Sie entweder per ADM im AD verteilen oder einfach als regsvr32 /s \serverfreigaberegkey.reg im Logonscript aufrufen.
Gruß
Kiro
26. Mai 2014 um 09:30 Uhr - -
oder direkt Tools verwenden wie den Verknüpfungsverteiler . Eine INI datei und die Verknüpfungen werden je nach AD benutezrname oder computer verteilt